Irma Eberl | irma-eberl@chello.at |
Weiermaier (englisch) Painting and Photography in Dialogue on the works of lrma Eberl by Peter Weiermair Peter Weiermair Layer für Überschrift Weiermaier (deutsch) Malerei und Fotografie im Dialog - Zu den Arbeiten von Irma Eberl von Peter Weiermair Peter Weiermair Layer für Überschrift Robert Fleck Was an den neuen Bildern von lrma Eberl zuallererst überzeugt, ist eine Frische, eine Unverbrauchtheit, die immer überrascht und an Malerei heute eine Seltenheit bildet. Woran kaum ein Maler, insbesondere der Generation, der Irma Eberl angehört, vorbeikommt, ist eine gewisse Krise des Malens und auch des Bildes als solchen, die sich zehn Jahre nach dem Aufbruch der Neuen Malerei bei ihren meisten Protagonisten notwendigerweise eingestellt hat - durch eine nun schon dauerhafte Ausgrenzung gestischer und figuraler Malerei seit der Mitte der achziger Jahre von der Beachtung des aktuellen Kunstgeschehens einerseits, und durch eine Art allgemeine Verbrauchtheit des Bildes andererseits, die mit dem Durchbruch der elektronischen Bilderwelt zu einer fast totalitären Herrschaft seit zehn Jahren einhergeht. Die Frische, die Irma Eberl in dieser Situation bewahrte oder wiedererrang hängt gewiß auch mit der "Pause" zusammen, zu der sie sich nach den Jahren in der Bewegung der frühen nichtgeometrischen Abstraktion der achtziger Jahre in Wien entschloß, und die ihrem neueren Werk den Charakter eines frischen Wiederbeginns auf schon sehr entwickelter Grundlage verleiht. Vor allem aber durchzieht dieses Werk der mutige Umgang mit den Elementen der Abstraktion und der Monachromie ebensowohl wie mit den Elementen der Figuration, sei sie nun auf Körper oder deren Auflösung, das Ornament, ausgerichtet. Von einem bewußten "Nullpunkt" ausgehend, den die Künstlerin auf sich nahm und der durch jedes dieser Bilder durchdringt, durchläuft jedes dieser Bilder eine "Möglichkeit zu malen", eine Möglichkeit der Bildkreation mit Linien und Farben in der Fläche - was Malerei ja immer definierte und ausmacht ebenso wie begrenzt -, die das Insistieren auf diesem Möglichkeitscharakter des malerischen Aktes mit einer hohen sinnlichen Aufladung verbindet. Die "Malerei als Möglichkeit" ist ein Ausgangspunkt des Bildschaffens, der mit der neueren österreichischen Kunst nur wenig zu tun hat - vom philosophischen Stil der Spätphilosophie von Ludwig Wittgenstein vielleicht abgesehen, den Irma Eberl mit einigen anderen österreichischen künstlerischen Außenseitern der Gegenwart teilt, wie Martin Walde etwa -, aber umso mehr mit der konzeptuellen Revolution der Malerei der sechziger Jahre im Rheinland, mit Gerhardt Richter und Sigmar Polke, die einen zuvor unbekannten Weg zwischen der Abstraktion und der Figuration eröffnete. Von diesen frühen Beispielen der "Malerei als Möglichkeit" unterscheiden sich die Leinwandbilder von Irma Eberl allerdings durch ein ungebrochenes Umgehen mit den Elementen des Kolorismus und dem Medium Malerei als solchem, das gewiß ein Erbe der Malereibewegung der achtziger Jahre darstellt. Darüber findet lrma Eberl in den neuen Bildern aber zu einer Verwebung von Flächigkeit und Figürlichkeit, die diese Bilder für sich alleine stehen läßt. Eine "Familie" haben diese Bilder kaum mit heutigen Malern in Österreich, aber mit einigen Malern einer neuen Post-Abstraktion in Europa und den USA, wie Bernhard Piffaretti in Paris und Olav Christopher Jenssen in Berlin. Layer für Überschrift Johannes Karel An der Akademie der bildenden Künste Wien studierte Irma Eberl Malerei bei Max Weiler und Arnulf Rainer, bei dem sie 1984 diplomierte. Bereits in diesen Jahren grenzen sich ihre Werke von der damals vorherrschenden figurativ-gestischen Strömung ab und positionieren sich im Spannungsfeld zwischen Monochromie und Abstraktion. Layer für Überschrift Andreas Spiegl (englisch) Clouds can be seen as non-objective objects: pictures reflecting objecthood without an object. The idea of an object is one thing, describing it is another. This becomes even more difficult when this object is a picture that itself tends to dwell on descriptiveness. Then you have a picture before you that takes the form of description itself as its object. In contrast to conceptual language, painting – as in the work of Irma Eberl – can use a script that can convey both writing and the object being described. What emerges are not letters but calligraphic figures, recalling writing, which are at the same time visual notations evoking objecthood, although this is never more than a suggestion. To develop synchronous figures conveying this alternation between the various levels – object, visual and imaginary – Irma Eberl uses a texture composed of layers. What was painted before is interwoven with what was painted afterwards and asserts the simultaneous character of different perspectives. It is only when these perspectives are taken as a whole that a realistic image of the world is outlined, however abstract this may seem. Layer für Überschrift Andreas Spiegl (deutsch) Wolken sind gewissermaßen gegenstandslose Gegenstände: Bilder für eine Gegenständlichkeit ohne Gegenstand. Die Vorstellung von einem Gegenstand ist eine Sache, diesen Gegenstand zu beschreiben eine andere. Noch schwieriger wird es, wenn es sich bei diesem Gegenstand um ein Bild handelt, das selbst dazu tendiert, ein Verhältnis zur Beschreibbarkeit herzustellen. Dann hat man ein Bild vor sich, das die Form der Beschreibung selbst zu seinem Gegenstand erklärt. Im Unterschied zur begrifflichen Sprache kann sich die Malerei wie jene von Irma Eberl einer Schrift bedienen, die gleichermaßen das Schreiben wie den Gegenstand der Beschreibung umschreiben kann. Was dann erscheint, sind keine Buchstaben, sondern skripturale Figuren, die ans Schreiben erinnern, und zugleich visuelle Notationen, die eine Gegenständlichkeit evozieren, die nur angedeutet bleibt. Um dieses Changieren zwischen den Ebenen des Gegenständlichen, des Visuellen und Imaginären als synchrone Figuren zu entwickeln, bedient sich Irma Eberl einer Textur aus Schichtungen: Was davor gemalt wurde und was danach, greift ineinander und behauptet eine Gleichzeitigkeit verschiedener Perspektiven, die nur gemeinsam gelesen werden können, um ein möglichst realistisches Bild der Welt zu skizzieren, so abstrakt dieses auch erscheinen mag. Layer für Überschrift Silvie Aigner Irma Eberl wurde 1953 am Starnberger See geboren und studierte in Wien Malerei bei Max Weiler und Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste. Bereits in ihren Arbeiten der frühen 1980er-Jahre grenzte sich die Künstlerin von der igurativ-gestischen Malerei ihrer Generation ab und positionierte ihre Leinwandbilder „ausgehend von einem bewussten Nullpunkt“ an der Grenze zwischen Abstraktion und Monochromie. Die Bildkompositionen bestehen aus der feinen Nuancierung der subtil aufeinander abgestimmten Farbschichten und Farbwerte. Mit einer puren Materialität der Farbe haben die Bilder von Irma Eberl jedoch nichts zu tun, vielmehr gewinnen sie ihre Struktur durch ein feines Gewebe von Linien und Farben, das zuweilen wie ein Ornament über den Hintergrund gezogen wird. So gesehen betont Irma Eberl stets die Flächigkeit des Bildträgers. Selbst dort, wo sie nur mit monochromen Farblächen arbeitet, ist jeglicher räumlicher Illusionismus ausgeschlossen. Irma Eberl erzählt in ihren Bildern keine Geschichten und schafft auch keine Möglichkeiten zur Assoziation von Landschaftlichem, wie dies zuweilen abstrakte Bildkompositionen evozieren. Das Tafelbild schafft für Irma Eberl, wie Robert Fleck schrieb, die „Möglichkeit zu malen“. Die Künstlerin experimentiert im Spannungsfeld von Pinselduktus, homogener Fläche und gestischer Struktur, die in ihren Arbeiten, die ab 2001 entstanden sind, die linearen Muster wieder ablösen. Zudem sucht sie in einigen Bildern wieder einen stärkeren Farbkontrast. Wenngleich Irma Eberl vor allem als Malerin anzusprechen ist, so arbeitet sie seit vielen Jahren auch mit dem Medium Film, Polaroid oder auch mit Materialien aus dem medialen Alltag, wie Faxpapier, und nutzt die technischen Möglichkeiten des Farbkopierers zur Verfremdung von Fotoaufnahmen. In diesen Arbeiten stellt sie ihr unmittelbares, persönliches Umfeld dar: das Familienleben, Fotos ihrer Kinder in Spielsituationen, Reisen oder Stillleben in ihrem Atelier oder ihrer Wohnung, die sie zum Teil verfremdet oder in Kombination mit abstrahierenden Darstellungen in ihre Filme einbaut bzw. auf Faxpapier kopiert. Sie präsentiert sie zumeist als Endlosschleife sowohl am Boden als auch an der Wand sowie in Verbindung mit der Malerei. Layer für Überschrift |
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